Ratheim
Die Anfänge Ratheims dürften bis in die Römerzeit zurückreichen. Für diese Vermutung sprechen die Tatsachen, dass der Ort von einer alten Römerstraße berührt wurde, und die in die Außenmauer der Kirche St. Johannes der Täufer eingebauten römischen Fachziegel, die von einem untergegangenen Bau aus der Römerzeit stammen könnten. Die Dorfsiedlung Ratheim geht mit Sicherheit auf einen grundherrlichen Fronhofsverband an der Kirch- und Mühlenstraße zurück. In einer Urkunde aus dem Jahre 1306 wird „Rotheim“ bereits als Dorf bezeichnet. Politisch gehörte der Ort bis zur napoleonischen Zeit zum Amt Wassenberg im Herzogtum Jülich. Die Gemeinde Ratheim war der Ausdehnung nach ihren Nachbargemeinden weit überlegen, was letztlich auch Auswirkungen auf ihre Gewichtigkeit hatte. Diese Bedeutung erhielt sie durch zahlreiche Herrensitze und Gutshöfe. Einer dieser Herrensitze ist das „Haus Hall“, welches in seiner jetzigen Form aus dem Jahr 1785 stammt, dessen Ursprünge jedoch bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Ein weiteres erwähnenswertes Bauwerk ist die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Mit Gewissheit hat es schon 1306 eine Pfarrkirche in Ratheim gegeben, da in der entsprechenden Urkunde aus diesem Jahr bereits von Pfarreingesessenen die Rede ist.