Stadt Hückelhoven

Feuerwehr

Sondergerätschaften

Auf dieser Seite werden wir Ihnen diverse Sondergeräte oder Neugeräte vorstellen.

Die Absturzsicherung

Bei der Brandbekämpfung und bei der technischen Hilfeleistung lässt es sich in manchen Fällen nicht vermeiden, dass sich Einsatzkräfte der Feuerwehr in absturzgefährdete Bereiche begeben müssen. Die Absturzsicherung ist eine Sicherung von Einsatzkräften, die in Bereichen arbeiten, bei denen ein freier Fall nicht auszuschließen ist. Hierfür werden mehrere Sets vorgehalten, um im Falle eines Falles gesichert in die Höhe oder in die Tiefe zu steigen.

  • Auffangurt

Alle Arbeiten, die in absturzgefährdeten Bereichen durchgeführt werden müssen, erfordern zwingend die Verwendung eines geeigneten Auffanggurtes zur Absturzsicherung. Hierdurch werden im Falle eines Absturzes die auftretenden Kräfte breitflächig und gezielt auf die Körperpartien verteilt.

  • Karabiner und Bandschlingen

Die Karabiner und Bandschlingen werden in der Sicherungskette beim Vorstieg (in die Höhe) oder beim Abstieg (in die Tiefe) als Zwischensicherungen verwendet. Hierdurch wird ein evt. Sturz verkürzt und so ein unkontrollierter Absturz vermieden.

  • Kernmanteldynamikseil

Das Kernmanteldynamikseil ist das Verbindungsseil zwischen der Einsatzkraft, die z.B. einen Vorstieg macht, und der Sicherungsmannschaft. Hierdurch wird im Falle eines Sturzes das Seil gebremst sowie gedehnt. Die Einsatzkraft wird sanft abgebremst, so dass die freigesetzte Energie sich nicht auf den Körper auswirken kann.

Automatisierter externer Defibrillator (AED)

Als „First Responder“-Einheit in Hückelhoven ist es unsere Aufgabe das „therapiefreie Intervall“ (Zeit zwischen Eintreten des medizinischen Notfalles und der ersten medizinischen Versorgung) zu verkürzen. Dazu verfügen wir neben unserer spezifischen Ausbildung auch über die notwendigen Geräte wie z.B. den AED. Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation und Kardioversion. Es kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern (Defibrillation) oder ventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern und Vorhofflattern (Kardioversion) beenden. In 85 Prozent aller plötzlichen Herztode liegt anfangs ein sogenanntes Kammerflimmern vor. Ein Defibrillator kann diese elektrisch kreisende Erregung im Herzen durch gleichzeitige Stimulation von mindestens 70 Prozent aller Herzmuskelzellen unterbrechen. Dabei wird eine große Anzahl von Zellen gleichzeitig depolarisiert, was zur Folge hat, dass diese Zellen eine relativ lange Zeit (etwa 250 ms = Refraktärzeit der Zellen) nicht mehr erregbar sind. Der kreisenden Welle wird quasi der Weg abgeschnitten und das Herz befindet sich wieder in einem Zustand, in dem das natürliche Erregungsleitungssystem die Stimulation des Herzens wieder übernehmen kann. Entscheidend bei der Defibrillation ist der frühestmögliche Einsatz, da die durch das Kammerflimmern hervorgerufene Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff (Gehirnischämie) binnen kurzer Zeit zu massiven neurologischen Defiziten führen kann.

Symbol zum Auffinden eines AED

Der hydraulische Rettungsatz

Eines der wichtigsten Geräte bei der Freiwilligen Feuerwehr Hückelhoven ist der hydraulische Rettungssatz. Durch die vielbefahrenen Straßen wie die Autohahn A46 oder Bundes- und Landstraßen – hier besonders die B57 und L364 sowie L117  – befinden sich einige Unfallschwerpunkte im Einsatzgebiet, an denen es auf Grund der hohen Geschwindigkeiten immer wieder zu Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen kommt. Diese müssen dann von der Feuerwehr mit dem hydraulichen Rettungssatz aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Der Rettungssatz ist in allen Hilfeleistungslöschfahrzeugen mit einer Schnellangriffstrommel aufgebaut. Das heißt, dass Spreizer und Schere mit der Hydraulikpumpe und diese mit dem Stromerzeuger im Fahrzeug verbunden sind und so beim Einsatz sofort betriebsbereit entnommen werden können.

Im Stadtgebiet werden hydrauliche Rettungssätze desselben Herstellers eingesetzt. Somit kann im ganzen Stadtgebiet jedes Gerät untereinander eingesetzt, getauscht oder miteinander kombiniert werden. Zum schnellen Wechseln der Geräte sind sie mit Singlekupplungen ausgerüstet, die durch einfaches Drehen schnell geöffnet beziehungsweise geschlossen werden können.

  • Rettungsspreizer

Die Feuerwehr benutzt unterschiedliche Größen eines Herstellers. Bei einem Arbeitsdruck von 630 bar kann der Spreizer eine Spreizkraft von bis zu 130kN aufbringen. Die Öffnungsweite von ca. 700 mm ist ausreichend für alle Aufgaben. Das Gewicht beträgt ca. 20 kg. Die austauschbaren Spitzen sind dünn genug, um auch in kleinen Spalten anzusetzen, und geben durch ihre spezielle Form guten Halt. Mit dem zugehörigen Kettensatz kann der Spreizer dazu benutzt werden, Gegenstände zusammenzuziehen.

  • Schneidgerät

Das Schneidgerät ist mit seinen Klingen gut dazu geeignet, an Fahrzeugen mit nur einem Schnitt die Holme und Dachsäulen durchzuschneiden. Die Öffnungsweite beträgt ca. 270 mm. Mit einer durchschnittlichen Schneidkraft von ca. 200 kN kann sie Vollmaterial bis zu einer Materialstärke von 36 mm zerschneiden. Trotz des Gewichts von ca. 17 kg ist das Schneidgerät durch einen verstellbaren Handgriff sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder gut zu bedienen.

  • Hydraulikpumpe

Die Hydraulikpumpe treibt die Anbaugeräte des Rettungssatzes an. Bei einer elektrischen Pumpenleistung von 1,3 kW liefert sie einen Druck von 630 bar. Es können jeweils zwei Geräte parallel betrieben werden. Wenn nur ein Gerät benötigt wird, bietet die Hydraulikpumpe eine Turbofunktion, bei der mit der doppelten Geschwindigkeit gearbeitet werden kann. Die beiden Schläuche sind unabhängig voneinander, auch unter Druck, abziehbar. Die Hydraulikpumpe wiegt ca. 44 kg.

  • Rettungszylinder

Unterschiedliche Längen von Rettungszylindern kompletieren den Rettungssatz.  Der Standardsatz besteht aus drei hydraulisch angetriebenen Rettungszylindern mit unterschiedlicher Öffnungsweite und Druckkraft. Mit diesen kann zum Beispiel der Motorraum eines Fahrzeuges nach vorne weggeklappt werden, um die Füße einer eingeklemmten Person zu erreichen. Da die Motorpumpe nur zwei Ausgänge hat, werden die Zylinder anstelle von Schere und Spreizer angeschlossen. Im nicht angeschlossenen Zustand halten die Zylinder die aktuelle Stellung.