In Jahr 2006 konnte die Löschgruppe Brachelen auf ihre 125-jährige Geschichte zurück blicken. Aus diesem Anlass fanden im August die Feierlichkeiten unter dem Motto 125 Jahre Löschgruppe Brachelen statt.

Festschrift zum Jubiläum Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht, und was er bildet, was er schafft, das dankt er dieser Himmelskraft; doch furchtbar wird die Himmelskraft, wenn sie der Fessel sich entrafft … !

Schon mit diesen wenigen Zeilen führt uns der Dichter Friedrich von Schiller in seinem Lied von der Glocke den Zwiespalt der „Himmelsmacht“ Feuer eindringlich in ihrem furchtbaren Gegensatz zwischen Segen und Verderben vor Augen. In der Tat, bei keiner anderen Urgewalt liegen die Wirkungen von Segen und Fluch so eng beieinander. Bei keiner anderen auch ist das Negative, die Gefahr wie die Angst davor, gleichermaßen über die Menschheit verteilt. Von jeher gilt menschliches Bemühen dem Kampf gegen das Zerstörende im Feuer. Allein alles Bemühen kann nur eindämmen, nicht aber in der Wurzel austilgen.

125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Brachelen – ein stolzer Tag für Brachelen, für die aktiven und aktiv gewesenen Mitglieder in der Feuerwehr und für viele Bürger, deren Väter, Großväter oder Urgroßväter diese Feuerwehr vor 125 Jahren mit gegründet haben oder danach aktive Mitglieder gewesen sind. Das ist so selbstverständlich nicht. Die Männer, die sich vor 125 Jahren zu der Wehr zusammengeschlossen, folgten einer Notwendigkeit. Damals gab es noch keine schnellen Kraftfahrzeuge, kein Telefon, keine schnellen Straßen, keine Motorpumpen. Im Falle eines Brandes war daher schnelle Hilfe von außen nicht zu erwarten. Nur die Gemeinschaft des Ortes selbst konnte schnell helfen und diese Hilfe bedurfte der Organisation durch erfahrene Männer und der Bereitstellung der damals verfügbaren einfachen Hilfsmittel und -geräte. Aus dieser Notwendigkeit wurde die Feuerwehr Brachelen gegründet. Wie aktenkundig gemacht, wurde im Jahre 1881 die heute bestehende Freiwillige Feuerwehr gegründet. Durch größere Spenden der Bürger konnten technische Geräte beschafft werden. Es wurde eine neue Brandspritze mit Saugapparat gekauft.

Im Jahre 1891 wurde der von der Schule des Unterdorfes gelegene Spielplatz vergrößert. Das Spritzenhaus, welches in der Mitte des Spielplatzes stand, wurde abgebrochen und hinter der Schule neu errichtet. Da jetzt ein neues Spritzenhaus der Feuerwehr zur Verfügung stand, konnte die bestehende Einrichtung und Ausrüstung neu organisiert und vergrößert werden. Die Feuerwehr wurde in 2 Abteilungen geteilt.

Es handelte sich hierbei um die Abteilung I (oben) – Oberdorf – und Abteilung II (unten) – Unterdorf . Jede Abteilung hatte ihren eigenen Spritzenmeister. Die Abteilung bestand aus einer Spritzenabteilung (1 Führer und 12 Mann), einer Steigerabteilung (1 Führer und 5 Mann), einer Wasserabteilung (1 Führer und 10 Mann). Die Gesamtwehr zählte zu diesem Zeitpunkt 89 Mann, und zwar 1 Brandmeister, 2 Spritzenmeister, 8 Führer, 78 Wehrleute. Im Laufe der Jahre wurde laufend das Gerät, die Ausrüstung und die Ausbildung der Feuerwehr verbessert. Es wurden ersten Motorspritzen beschafft und auch die Motorisierung nahm langsam ihren Anfang. Durch den Ausbau des Luftschutzes zu Beginn des 2. Weltkrieges wurden die Aufgaben der Feuerwehr wesentlich größer und umfangreicher. Um einen wirkungsvollen Katastrophen- und Feuerschutz zu gewährleisten, erhielten die Feuerwehren verbesserte Hilfsmittel. Nach dem Kriege und trotz des totalen Zusammenbruches fanden sich wieder Bürger bereit, die Gemeindefeuerwehren neu erstehen zu lassen. Aus den Gemeindefeuerwehren wurde im Jahre 1952 die damalige Amtsfeuerwehr Brachelen gegründet. Die Integration der Feuerwehr Brachelen in die Feuerwehr Hückelhoven nach der kommunalen Neugliederung 1972 erfolgte problemlos. Mit großem Stolz bezog die Löschgruppe Brachelen 1997 ihr neues Feuerwehrgerätehaus am „Alten Steinweg“. 1998 wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug in Dienst gestellt. Die Feuerwehr hat die Aufgabe und den Zweck, bei Bränden, Hilfeleistungen und Großschadenslagen unter Einsatz des eigenen Lebens das Leben anderer zu retten und Sachwerte zu erhalten, insbesondere aber auch echte Kameradschaft und gute Freundschaft unter den Kameradinnen und Kameraden zu pflegen. Um jedoch heute und immer den Bestand einer Feuerwehr zu gewährleisten, bedarf es ohne Zweifel eines großen Idealismus jedes einzelnen Kameraden. Dies ist verbunden mit freiwilliger Einsatz- und Opferbereitschaft. Viele Stunden der Freizeit müssen in uneigennütziger Weise in den Dienst der Feuerwehr gestellt werden. Regelmäßige Übungen und Ausbildungen müssen abgehalten werden. Der Geist und die Auffassung Feuerwehrfrau oder -mann zu sein, zum Wohl aller und aus Ehre und Pflicht zum Mitmenschen sind und bleiben eine ehrenvolle und ehrenamtliche Aufgabe der Feuerwehr. Heute besteht die Freiwillige Feuerwehr Brachelen aus 22 Männern und 1 Frau der Einsatzabteilung, 8 Kameraden der Ehrenabteilung und 7 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr.